Miscanthuszüchtung

Inhalt:

  1. Beschreibung
  2. Systematik und Verbreitung
  3. Abstammung von Miscanthus x giganteus „Aksel Olsen
  4. Chromosomen bei Miscanthus
  5. Samenqualität
  6. Inkompatibilität
  7. Hybridisierung
  8. Sortengruppen
  9. Mehrklonsorte "Amuri"

 

4) Chromosomen bei Miscanthus

Massenwüchsige Miscanthus-Sorten sind polyploide Heterosishybriden. Untersuchungen, wie die Identifizierung der Tetraploiden bzw. die exakte Bestimmung der Chromosomenzahl der Kreuzungspartner, spielen im System der Polyploidiezüchtung eine wichtige Rolle.
Bei allen Zuchtformen sollte die Chromosomenzahl bekannt sein.

Das weite Spektrum der Chromosomenzahlen reicht bei Miscanthus von diploid 2x = 38 bis hexaploid und darüber.
Genotypen mit polyploiden Chromosomensätzen wurden in vielen Sektionen der Gattung gefunden (siehe Tabelle). Tetraploide Miscanthus sacchariflorus sind von besonderem Interesse für die Hybridzüchtung.

 

Chromosomenzahlen bei Miscanthus (Stand 2001)

S e k t i o n

Weitere Arten

Triarrhena

Eumiscanthus

Kariyasua

Diandra

M. sacchariflorus

38(2)

57(2)

76(7)

95(1)

M. × giganteus

57(5)

58(1)

M. sinensis

36(2)

38(22)

40(3)

42(3)

M. condensatus

 36(1)

38(2)

57(1)

M. floridulus

 38(18)

38+B’s(4)

57(2)

M. purpurascens

 40(1)

M. oligostachyus

38(4)

M. intermedius

 76(1)

114(3)

M. tinctorius

 38(5)

76-78(1)

103-109(1)

M. nepalensis

40(8)

M. nupides

40(2)

40+B’s(2)

M. rufipilus

40(1)

M. transmorrisonensis

38(1)

M. pycnocephalus

38(1)

(   ) Anzahl Publikationen

Die Basischromosomenzahl von x=19 ist hoch im Vergleich zu anderen Gattungen innerhalb der Familie Poaceae. Die Chromosomen sind klein, innerhalb der Familie der Süßgräser aber als "mittelgroß" einzustufen*). Nach Linde-Laursem**) beträgt die Länge der Chromosomen bei Miscanthus × giganteus zwischen 2,3 und 7,1 Mikrometer. Lafferty und Lelly***) haben versucht, für die genannte Art ein Karyogramm zu ertellen.

Insgesamt ist einzuschätzen, daß detaillierte Chromosomenuntersuchungen nur mit hohem Zeit- und Arbeitsaufwand durchzuführen sind. Automatische Messung der Ploidiestufe sowie eine Detektion der Aneuploiden mittels flow-cytometrischer Analysen sind im praktischen Zuchtprozeß effektiver, ausreichend und besser geeignet.

*) CELARIER, B. 1956: Cytotaxonomy of the Andropogoneae. I. Subtribes Dimeriinae and Saccharinae. Cytologia 22, 272-291
**) LINDE-LAURSEN, I. 1993: Cytogenetic analysis of Miscanthus ‚Giganteus', an interspecific hybrid. Hereditas 119, 297-300
***) LAFFERTY, J. und LELLY, T. 1994: Cytogenetic studies on different Miscanthus species with potential for agricultural uses. Plant Breeding 114, 246-249