Miscanthuszüchtung
Inhalt:
- Beschreibung
- Systematik und Verbreitung
- Abstammung von Miscanthus x giganteus „Aksel Olsen
- Chromosomen bei Miscanthus
- Samenqualität
- Inkompatibilität
- Hybridisierung
- Sortengruppen
- Mehrklonsorte "Amuri"
4) Chromosomen bei Miscanthus
Massenwüchsige Miscanthus-Sorten sind polyploide Heterosishybriden. Untersuchungen,
wie die Identifizierung der Tetraploiden bzw. die exakte Bestimmung der
Chromosomenzahl der Kreuzungspartner, spielen im System der Polyploidiezüchtung
eine wichtige Rolle.
Bei allen Zuchtformen sollte die Chromosomenzahl bekannt sein.
Das weite Spektrum der Chromosomenzahlen reicht bei Miscanthus von diploid
2x = 38 bis hexaploid und darüber.
Genotypen mit polyploiden Chromosomensätzen wurden in vielen Sektionen
der Gattung gefunden (siehe Tabelle). Tetraploide Miscanthus sacchariflorus
sind von besonderem Interesse für die Hybridzüchtung.
Chromosomenzahlen bei Miscanthus (Stand 2001)
S e k t i o n |
Weitere Arten |
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Triarrhena |
Eumiscanthus |
Kariyasua |
Diandra |
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M. sacchariflorus38(2) 57(2) 76(7) 95(1) M. × giganteus57(5) 58(1) |
M. sinensis36(2) 38(22) 40(3) 42(3) M. condensatus36(1) 38(2) 57(1) M. floridulus38(18) 38+B’s(4) 57(2) M. purpurascens40(1) |
M. oligostachyus38(4) M. intermedius76(1) 114(3) M. tinctorius38(5) 76-78(1) 103-109(1) |
M. nepalensis40(8) M. nupides40(2) 40+B’s(2) M. rufipilus40(1) |
M. transmorrisonensis38(1) M. pycnocephalus38(1) |
( ) Anzahl Publikationen
Die Basischromosomenzahl von x=19 ist hoch im Vergleich zu anderen Gattungen innerhalb der Familie Poaceae. Die Chromosomen sind klein, innerhalb der Familie der Süßgräser aber als "mittelgroß" einzustufen*). Nach Linde-Laursem**) beträgt die Länge der Chromosomen bei Miscanthus × giganteus zwischen 2,3 und 7,1 Mikrometer. Lafferty und Lelly***) haben versucht, für die genannte Art ein Karyogramm zu ertellen.
Insgesamt ist einzuschätzen, daß detaillierte Chromosomenuntersuchungen nur mit hohem Zeit- und Arbeitsaufwand durchzuführen sind. Automatische Messung der Ploidiestufe sowie eine Detektion der Aneuploiden mittels flow-cytometrischer Analysen sind im praktischen Zuchtprozeß effektiver, ausreichend und besser geeignet.
*) CELARIER, B. 1956: Cytotaxonomy of the Andropogoneae.
I. Subtribes Dimeriinae and Saccharinae. Cytologia 22, 272-291
**) LINDE-LAURSEN, I. 1993: Cytogenetic analysis
of Miscanthus ‚Giganteus', an interspecific hybrid. Hereditas 119, 297-300
***) LAFFERTY, J. und LELLY, T. 1994: Cytogenetic
studies on different Miscanthus species with potential for agricultural
uses. Plant Breeding 114, 246-249